Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin

Veröffentlicht von Fraro am 28.01.2009

 

Ich habe mich in einer Ur-Berliner Ecke der Stadt herumgetrieben, am Kurfürstendamm  (da Ballina sacht ooch Ku'damm dazu. Das Apostroph anstelle des "h" soll darauf verweisen, das es sich keineswegs um eine Begrenzung für Weidevieh handelt, sondern um eine Einkaufsstraße).

Das Überraschende: Da jab es jar keene Ballina (außer den Vieren, die ich dabei hatte), sondern Japaner, Hamburger, Chinesen, einen Exilostfriesen, Afrikaner, Amerikaner und sonstiges Volk aus aller Herren Länder... 

Die ebenso eiligen wie exotischen anderen Besucher der Stadt konnten folgende Ansicht bewundern: Den Seitenmeister dieser Seite und Autor dieses Beitrages, wie er gerade die Original Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ® bewundert:                    

Die Original-Berliner und Berlinbesucher haben übrigens interessante Eßgewohnheiten, wie dieses aufrüttelnde Foto eines Original-Mülleimers ® einer Original Berliner Currywurstbude ® belegt:

Das hier ist die Draufsicht eines originalen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirchen-Pflaster-Gullys:

Enttäuschend: Die Dinger sehen in Berlin genauso aus wie in Bremen. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe... vielleicht ein bißchen mehr Glamour?     

Hier das soziale Umfeld des Gullys. Warum die Frau im Hintergrund des Bildes einen leuchtenden Rucksack trägt, vermag ich nicht zu beantworten. Diesbezügliche Anfragen sind also zwecklos!

Wie auf dem Foto weiter oben zu sehen, ist die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche durch einen Bombentreffer im Jahre 1943 ein bißchen kaputt. Anstatt sich jetzt lange mit Flickwerk aufzuhalten, baten die Berliner den Architekten Herrn Eiermann, ihnen doch einfach eine neue Kirche zu bauen. Ich nehme an, daß Herr Eiermann für das kreative Brainstorming einige verbotene Substanzen zu sich genommen hat. Hier das Ergebnis seiner Bemühungen:

Nebenan auf dem Breitscheidplatz gibt es einen aufwendig gestalteten Brunnen, den von der Einwohnerschaft sogenannten Wasserklops*. Eigentlich heißt er Weltkugelbrunnen, und wurde 1983 von Ivan Krusnik und Oskar Reith aus rotem Granit gestaltet. Hier und da findet man kleine Bronzefiguren, die von Joachim Schmettau stammen.

 Das mit Ivan Krusnik, Oskar Reith und Joachim Schmettau habe ich erst bei Wikipedia nachgelesen, als ich schon wieder zuhause war. Leider kenne ich weder Ivan Krusnik und Oskar Reith, noch Joachim Schmettau. Sonst wäre ich womöglich noch beeindruckter gewesen und hätte den Brunnen knienend beweint. So fand ich ihn einfach nur ganz hübsch.

Weiter den Ku'damm runter reiht sich ein Laden an den nächsten. Überraschendes gab es in der Filiale von "Steiff - Knopf im Ohr", einem Fachgeschäft für sehr teure Plüschtiere, zu entdecken. Die gesamte moralische Verwahrlosung und Sittenlosigkeit der Großstadt trat bei der Dekoration des (stark von kleinen Kindern frequentierten!) Ladens überdeutlich zutage:                                      

Ganz offensichtlich wird hier ein "Sandwich" zwischen zwei Bären und einem Nilpferd dargestellt.      

Pfui! 

Kommt es dann unter den Tieren dann zu ungewollten Schwangerschaften, werden die Nachkommen einfach sich selbst überlassen.         

Merkwürdig war das folgende Schild an einer Hausfassade. Es lät beim Betrachten viele Fragen offen: 

  • Handelt es sich um denTreffpunkt irgendeiner obskuren Geheimorganisation oder Bruderschaft?  
  • Oder um eine kryptische Botschaft an die Passanten?  
  • Und wie zum Teufel spricht man ein betontes "S" aus?  

                        

Oder ist es  doch nur mangelhafte Ortographie, wie sie anscheinend in der großen Stadt weit verbreitet ist (hier ein weiteres Beispiel aus einem Schaukasten nur ca. 100 m entfernt)?

Alles in allem war es aber eine lehrreiche Expedition. Alle Teilnehmer (auch Euer geliebter Seitenmeister) haben sie unbeschadet an Körper und Geist überstanden.      

Fazit: Berlin ist eine Reise wert! Zumindest mir, auch wenn es in dieser pulsierenden Metropole (es war schon mein zweiter Besuch) immer Nacht zu sein scheint. Zumindest immer, wenn ich mal da bin.

Aber da ich ja selber leuchten kann, wie das letzte Foto beweist (es zeigt die Siegessäule und mich), macht es mir gar nichts aus, wenn ewige Dunkelheit herrscht. Und so freue ich mich schon auf meinen nächsten Besuch!   

                          

*Die Berliner finden es unheimlich lustig, sich für ihre Bauwerke und Denkmäler volkstümlichere Namen einfallen zu lassen. Andere Beispiele: Die Staue der Viktoria auf der Sigessäule nennen sie "Goldelse", die (weiter oben abgebildete) Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche "Hohlen Zahn"...

Zuletzt geändert am: 06.02.2009 um 10:27

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